Schau mal, was da wächst…


Das ist der Satz, den wir aktuell täglich von unseren Kindern gesagt bekommen. Sie nehmen uns Erzieherinnen an die Hand und zeigen uns die neu gereiften Früchte oder das erntereife Gemüse in den 3 Hochbeeten im Außengelände unserer Kita Herfa. Wir Erzieherinnen nehmen begeistert wahr, wie sehr unsere Kinder an diesem Projekt interessiert und wie aufmerksam sie bei der Sache sind. Noch vor einigen Wochen war es für einige von ihnen nicht (be)greifbar, was diese 3 Holzkisten in unserem Garten für einen Nutzen haben sollen, geschweige denn, dass darin etwas Essbares wachsen könnte. Nach und nach haben wir uns durch Bücher, Erzähltheater und Aktionen an dieses Naturprojekt herangetastet. In unserem Mittagskreis haben wir besprochen, welche Obst- und Gemüsesorten die Kinder kennen und welche davon in ihrem Garten wachsen, wie welches Obst und Gemüse aussieht oder welche Merkmale es hat und natürlich, wie es schmeckt. Unsere wöchentlich sattfindenden Kinderkonferenz haben wir zum Anlass genommen, demokratisch darüber abzustimmen, was wir in unseren Hochbeeten anbauen möchten. Die Entscheidung fiel auf Erbsen, Karotten, Gurken, Kürbis, Tomaten, Himbeeren und Erdbeeren. Aber zuerst mussten die Hochbeete noch vorbereitet werden. Wir begannen sie mit der 1. Schicht aus groben Gartenabfällen wie Laub, Baumzweigen, Tannenzapfen etc. zu befüllen. Die 2. Schicht bestand aus grober Erde gemischt mit etwas Mist. Zum Schluss füllten wir die Beete mit Muttererde auf. Dabei wurden die Sinne der Kinder auf vielfältige Weise angesprochen. Wie fühlt sich trockene und feuchte Erde an? Wie schwer ist so ein Eimer Erde? Warum riecht der Mist und was ist das überhaupt genau? So viele Fragen, deren Antworten wir gemeinsam herausfanden. Nach dem die Hochbeete fertig vorbereitet waren, setzten die Kinder in Begleitung einer Erzieherin ganz vorsichtig die Pflanzen und steckten die Samen in die Erde. Dann hieß es: warten, gießen, beobachten und Geduld haben. Einige Kinder erklärten sich bereit das Gießen zu übernehmen und so fertigten wir zusammen einen Gießplan an. Auf diesem Plan können die Kinder an Hand ihrer Fotos ersehen, wer an welchem Wochentag zum Wässern der Hochbeete eingeteilt ist. Sie übernehmen dadurch Verantwortung für die Pflanzen und entwickelten Respekt der Natur gegenüber. In der nächsten Zeit liefen sie immer wieder zu den Hochbeeten um zu schauen, ob sich schon etwas getan hat. Die Wachstumsschritte dokumentierten wir mit Fotos, welche uns allen im Nachhinein ermöglicht den Entstehungsprozess von Früchten und Gemüse nochmals bildlich nachzuvollziehen. Wir Erzieherinnen sind immer wieder beeindruckt, mit welcher Begeisterung unsere Kinder die Naturereignisse hautnah miterleben, sich darüber austauschen und sich darauf freuen, endlich etwas ernten zu dürfen. Und als dann die ersten Früchte reif waren, haben wir es uns natürlich nicht nehmen lassen, gemeinsam zu kosten, wie lecker sie schmecken. Liebe Leserinnen und Leser, wir, die Kinder und Erzieherinnen der Kindertagesstätte Herfa sind sehr gespannt, was in nächster Zeit noch alles in unseren Hochbeeten reifen wird und möchten es nicht versäumen, uns abschließend noch ganz herzlich bei den Eltern für die tatkräftige Unterstützung zu bedanken. Wir wünschen Ihnen allen noch eine schöne Sommerzeit !

– Kerstin Wehner (Kita Herfa)